Reisetagebuch Teil 3

7. 30 Uhr: Viele müde Gesichter tummeln sich bereits im Frühstücksraum. Ein volles Programm haben uns die albanischen Malteser vorbereitet. Was das im Detail heißt? Das ist uns im Vorfeld auch nicht so klar!

Aber nun können wir berichten:

Der Bus in die Manufaktur für venezianische Masken holt uns pünktlich ab. Bei nahezu meditativer Stimmung erhalten wir einen Einblick in die Herstellung dieser Kunstwerke: Pappmache wird gepresst, geschliffen, bemalt und verziert – fertige Ergebnisse lassen sich im Anschluss im Showroom bestaunen.

Von dort aus geht es weiter in den Malteser Kindergarten Shkodras. Die Standards hier erschrecken uns - sind sie doch mit unseren nicht vergleichbar: 75 Kinder begrüßen uns hier, Montag-Samstag werden sie betreut von acht Erzieherinnen.

Aber uns bleibt wenig Zeit, tiefer ins Gespräch zu kommen. Nach einem Gruppenfoto geht es schnell weiter: am Vortag durften wir uns nämlich bereits nach Neigungsgruppen aufteilen:

  • Spielen und Essenszubereitung in einer Senioreneinrichtung
  • Basteln und Spielen in einer Einrichtung für junge Menschen der „Roma/Egyptian community“
  • Bepflanzung und Wandgestaltung in einer Einrichtung für 16-18Jährige in Shkodra

In den einzelnen Gruppen stellten sich die Situationen wieder oft anders dar als erwartet – kein Problem für die Malteser Jugend! Ob Kochen, spontane Soccerturniere starten oder noch eben eine Wand streichen? Klaro, machen wir!

Da wir jeweils in den Gruppen vor Ort mit einem Mittagessen versorgt werden, treffen wir uns erst nachmittags in einem Museum: hier sammeln wir in einem ehemaligen Gefängnis kommunistischer Gefangener einprägsame Eindrücke – denn einem politischen Häftling drohten 1945-1990 deutlich härtere Bedingungen in der Haft.

Lange wirken lassen können wir diese jedoch nicht: die albanischen Kolleg:Innen haben außerdem einen Besuch im Diözesanmuseum für uns geplant.

Anschließend war Zeit für eine kurze Pause - die von den meisten für eine Tasse Kaffee und das ein oder andere Gebäckstück genutzt wurde, bevor wir einer kurzweiligen Messe mit dem Bischof von Shkodra beiwohnen durften. Es folgte ein herzlicher Empfang durch die Malteser in Shkodra: wir stellten uns gegenseitig vor untermalt mit Video und Präsentation, Gastgeschenke wurden ausgetauscht und ein umfangreiches Buffet vorbereitet. Dazu floss das ein oder andere Kaltgetränk und schwupps – schwangen Malteser ihr Tanzbein und auch das Restaurantpersonal tanzte mit. Auch unser Lagerlied von 2017, die „Bunte Bande“, brachte schnell die gewünscht gute Stimmung ins Restaurant.